Was heisst eigentlich „Glück“ und warum streben wir danach?

Glück ist ein Begriff, der uns allen vertraut ist, aber gleichzeitig auch viele Fragen aufwirft. Was genau bedeutet „Glück“? Ist es ein Zustand, den wir dauerhaft erreichen können, oder ist es eher ein flüchtiger Moment? Und warum streben wir immer wieder danach, unser Leben glücklicher zu gestalten? 2018 beschrieb Herbert Grönemeyer in seinem gleichnamigen Song das "Sekundenglück": "Es sind die einzigartigen Tausendstel-Momente/Das ist, was man Sekundenglück nennt." Wir versuchen der Frage nachzugehen, was Glück wirklich bedeutet und warum es so ein starkes Bedürfnis in uns weckt, es zu erreichen.

Eine kurze Definition von Glück

Für uns alle hat Glück eine andere Bedeutung. Für manche ist es das Gefühl der Erfüllung, das man hat, wenn man seine Ziele erreicht. Für andere kann es das einfache, unbeschwerte Gefühl von Freude in einem Moment des Lebens sein, vielleicht beim Zusammensein mit Freunden, während eines traumhaften Sonnenuntergangs oder beim Erreichen eines persönlichen Erfolges. Grundsätzlich lässt sich sagen: Glück empfinden wir oft als ein Zustand, in dem wir uns zufrieden, ausgeglichen und emotional erfüllt fühlen.

Und warum streben wir nach Glück?

Die Suche nach dem Glück ist tief in uns verwurzelt. Schon als Kinder suchen wir Momente der Freude und Erfüllung, und auch im Erwachsenenalter bleibt dieses Bedürfnis bestehen. Aber warum ist das so?

  1. Biologische Grundlage: Unser Gehirn ist darauf programmiert, positive Erfahrungen zu suchen. Glückshormone wie Dopamin und Serotonin sorgen dafür, dass wir uns gut fühlen, wenn wir etwas Angenehmes erleben. Diese biochemischen Prozesse sind ein Teil unserer Natur und treiben uns dazu an, immer weiter nach Glücksmomenten zu suchen.
  2. Emotionale Erfüllung: Glück trägt zu unserem emotionalen Wohlbefinden bei. Wenn wir glücklich sind, fühlen wir uns gleichzeitig ausgeglichen, zufrieden und motiviert. Dieser Zustand hilft uns auch, besser mit Stress umzugehen, fokussiert zu bleiben und Herausforderungen zu meistern. Ein erfülltes Leben ist eng mit einem Gefühl von Freude und Zufriedenheit verbunden.
  3. Gesellschaftlicher Druck: In vielen Kulturen wird Glück als das ultimative Ziel im Leben angesehen. Oft sehen wir in sozialen Medien Bilder von Menschen, die ein scheinbar „perfektes“ und dadurch gleichsam "glückliches" Leben führen. Dieser gesellschaftliche Druck kann uns dazu verleiten, Glück als etwas zu sehen, das wir unbedingt erreichen müssen, um erfolgreich oder „richtig“ zu leben.
  4. Sinnsuche: Im Gegensatz zu kurzfristigen Freuden suchen viele von uns ein tieferes, langanhaltendes Glück, das aus einem erfüllten und sinnhaften Leben kommt. Menschen streben danach, etwas Bedeutendes zu tun und der Welt etwas zu hinterlassen, sei es im Beruf, in der Familie oder im sozialen Umfeld. Dieser Sinn gibt dem Leben einen tieferen Wert und fördert ein langfristiges Glücksgefühl.

Glück im beruflichen Kontext

Im beruflichen Umfeld wird Glück oft mit Erfolg, Anerkennung oder einem erfüllenden Job in Verbindung gebracht. Doch es geht nicht nur darum, Karriereziele zu erreichen. Wahres Glück im Arbeitsleben entsteht, wenn wir das Gefühl haben, dass unsere Tätigkeit mit unseren Werten und Zielen im Einklang steht. Wer einen Job ausübt, der etwas bewegt und verändert und einen positiven Einfluss auf das eigene und das Leben anderer hat, erlebt häufig ein höheres Mass an Zufriedenheit. Das Gefühl, an etwas Bedeutsamem mitzuarbeiten ist für viele Menschen sehr erfüllend.

Berufliches Coaching kann dabei helfen, den eigenen „glücklichen Zustand“ im Job zu finden. Manchmal sind es kleine Veränderungen im Denken, im Handeln oder in der Art, wie wir unsere Aufgaben angehen, die uns zu mehr Erfüllung und Zufriedenheit führen. Vielleicht führt uns der Prozess aber auch zu einer neuen Stelle, bei der wir etwas bewirken und uns entfalten können. Denn Glück entsteht oft, wenn wir authentisch sein dürfen und uns in einem Arbeitsumfeld bewegen, das zu unseren Werten und unserer Persönlichkeit passt.

Können wir Glück aktiv fördern?

Es gibt diverse Wege, wie wir unser eigenes Glück in die Hände nehmen können. Einige Beispiele: 

  • Dankbarkeit üben: Indem wir uns regelmässig auf die schönen Dinge in unserem Leben konzentrieren, können wir eine tiefere Zufriedenheit entwickeln. Eine Möglichkeit dazu bietet das "Dankbarkeitstagebuch", in welchem wir jeden Tag drei positive Dinge notieren. 
  • Sich selbst erlauben, glücklich zu sein: Oft blockieren wir unser eigenes Glück, weil wir denken, wir hätten es nicht verdient oder weil es uns egoistisch erscheint. Aber wir sollten uns selbst unbedingt das Recht auf Glück eingestehen, so wie wir es auch allen anderen wünschen. 
  • Sinnvolle Ziele setzen: Das Streben nach Zielen, die uns wirklich wichtig sind, sorgt für langfristige Erfüllung. Ein Coaching kann dabei unterstützen, diese Ziele herauszuarbeiten und für uns zu entdecken, wonach wir streben wollen und was uns Sinn gibt. 
  • Gute Beziehungen pflegen: Wertvolle zwischenmenschliche Beziehungen sind ein wichtiger Faktor für unser Glück. Diese finden wir in allen sozialen Gefügen, sei es die Familie, der Sportverein, der Freundeskreis oder die Arbeit. Sie geben uns Halt und Sicherheit, was wiederum Glücksgefühle auslösen kann.

Glück ist ein individueller Weg

Es gibt unzählige Redensarten, wie etwa: "Es gibt keinen Weg zum Glück, das Glück ist der Weg" oder "Glücklichsein ist ein Entschluss". 

Glück ist mehr als ein Ziel, es ist ein lebenslanger Weg. Es ist manchmal etwas, das wir in einem einzigen Moment erleben, aber oft auch ein fortlaufender Prozess. Einer Gesellschaft, die sich atemberaubend schnell vorwärtsbewegt und jederzeit sofort (gute) Resultate sehen will ist ein Jahre oder Jahrzehnte dauernder Prozess ein Graus. Aber Glück können wir nicht "befehlen". Wir können auf die Suche gehen, wenn wir uns bewusst mit unseren eigenen Bedürfnissen, Zielen und Werten auseinandersetzen, um diesen Zustand des "Glücklichseins" zu erreichen, der uns wirklich erfüllt.


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